Dienstag, 14. September 2010

Work Camp Teil 2 und Toulouse!

So, hier kommt nun, auch wenn es schon wieder was her ist, ein weiterer Bericht zum Workcamp und dem anschließenden Wochenende in Toulouse.
Das Workcamp ist im Endeffekt viel schneller vorbei gegangen und hat viel mehr Spaß gemacht als ich erwartet hatte. Die Arbeit war zwar aufgrund der prallen Sonne manchmal etwas schweißtreibend, aber nicht zu anstrengend. Außerdem war es mal ne schöne Erfahrung, nach 13 Jahren Arbeit mit Kulli und Füller auch mal ne Schippe in die Hand zu nehmen ;) Darüber hinaus war der Zusammenhalt der Gruppe einfach super, ebenso wie der Kontakt mit den Eltern von Alexandra. Der Vater hat uns u.a. nach einem Arbeitstag das französische "Nationalgetränk" Pastis präsentiert. Naja, schmeckt ganz ok, erinnert mich an Ouzo, ist auch glaub ich sehr ähnlich.
Aber auch sonst habe ich das Leben auf der Farm genossen. Das durchgehend traumhafte Wetter hat es uns ermöglicht, den Pool zu benutzen, eine kleine Wanderung mit Picknick an einem Bach zu machen und eine zweite kleine Reittour mit Alexandra zu unternehmen. Gar nicht so schlecht auf so einem Pferd durch die Landschaft zu ziehen.
Donnerstag Abend hatten wir dann ein internationales Dinner, wo jeder von uns eine für sein Land typische Speise zubereiten sollte. Das stellte mich allerdings vor ein Problem. Ich bin kein wirklich großer Freund von "deutscher Küche" bzw. bin einfach nicht daran gewöhnt, zumal die meisten Gerichte, die ich kenne, mit Fleisch zubereitet werden. Naja, ich habe mich für Pfannekuchen mit Pilz-Sahne-Sauce entschieden, auch wenn Anne-Claire, die uns bei der Arbeit auf der Farm betreut hat, meinte, das sei nicht deutsch, sondern bretonisch. Egal - das Dinner war lecker und vor allem mal wieder ein netter Abend, zu dem wir auch Alexandra und ihre Eltern eingeladen hatten.
Am nächsten Tag haben uns dann allerdings schon die ersten verlassen, Kim und Nao sind bereits nach Paris abgereist. So langsam neigte sich das Camp also dem Ende zu. Am Samstag war es dann endgültig soweit und wir verabschiedeten uns voneinander. Rückblickend muss ich sagen, dass ich eine wirklich gute Zeit dort hatte und es nicht bereue, dass man mich dort "hingesteckt" hat. Es war eine interessante Erfahrung in jeder Hinsicht, sei es die Farmarbeit oder der Kontakt mit Menschen aus aller Welt.

Am Samstag ging es für mich dann nach Toulouse. Dort habe im Büro von Alexandra das Wochenende verbracht, anstatt schon nach Etoile zu fahren - ein echtes Glück, denn Toulouse hat mir wirklich sehr gut gefallen! Den Samstag Nachmittag verbrachte ich dort alleine, nachdem wir noch Freddy und die andere Nao zum Bahnhof gebracht hatten. Was für ein Gefühl... Lärm, Verkehr, Menschenmassen, volle Straßen, überall Häuser: nach den zwei Wochen auf dem Land eine echte Erholung für mich - ich bin einfach ein Stadtkind. Aber Toulouse ist auch einfach sympatisch. Ob die Altstadt im typisch (süd)französischen Stil oder die Garonne, an deren Ufer man wunderbar spazieren kann und wo sich abends junge Leute treffen, um zu essen, trinken und zu feiern! So hatte ich einen guten Samstag Abend und konnte endlich wieder Stadtluft tanken. Am nächsten Morgen habe ich mir erstmal ein Baguette besorgt und bin über einen in der Nähe des Büros gelegenen Markt geschlendert. Ein super Gefühl: das französische "Nationalbrot" unter dem Arm, die Sonne auf dem Kopf und Französisch in den Ohren!
Später ist dann Yui aus dem Workcamp zu mir gestoßen, die den Samstag in Albi verbracht hatte und deren Flug zurück nach Japan am Montag startete. Am Sonntag habe wir also die Stadt zu zweit weiter erkundet. Unter anderem haben wir zwei Museen besucht, denn es war der erste Sonntag im Monat, an dem viele Museen in Frankreich freien Eintritt haben. Abends gab es dann noch Falafel auf die Hand (es lebe die Stadt!) am Ufer der Garonne. Montag hieß es dann endgültig Abschied nehmen und ich machte mich auf den Weg zur nächsten Etappe: Étoile-sur-Rhône.

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